Heutzutage bieten viele Digitalkameras und fast jedes Smartphone die metergenaue Positionsbestimmung per GPS an. GPS steht für "Global Positioning System" und basiert auf einem erdumspannenden Navigationssatellitensystem. Bis zum Jahr 2000 war eine genaue Positionsbestimmung nur für den militärischen Anwendungsbereich möglich, da bis zu diesem Zeitpunkt das GPS-Signal für die öffentliche Nutzung noch mit einer künstlichen Ungenauigkeit von ca. 100m belegt war. Seitdem diese Beschränkung aufgehoben wurde, ist GPS in aller Munde, nicht nur als Navigationssystem im Auto, sondern auch im Bereich der Freizeitbeschäftigungen.
Radler, Wanderer und auch viele Urlauber nutzen mittlerweile GPS-Empfänger für eine Vielzahl von Freizeit- bzw. Urlaubsaktivitäten. Neben der Routenplanung und Orientierung per GPS haben sich beispielswiese Geotracking (z.B. zurückgelegte Wanderouten), Geotagging (Verknüpfung von GPS-Daten mit Fotos, Sehenswürdigkeiten, Points-Of-Interest) und Geocaching etabliert.
Besonders beliebt ist seit einigen Jahren das sogenannte Geocaching, eine noch relativ junge Freizeitsportart. Dabei handelt es sich um eine Schnitzeljagd mit Hilfe der Satelliten-Ortung, bei der versteckte Gegenstände anhand von geografischen Koordinaten aufgespürt werden müssen. So lässt sich während des Familienurlaubs so mancher langeweilige Ferienausflug oder Wandertag als Hightech-Spurensuche bzw. spannende Natur-Expedition verkaufen.
Der Ablauf einer Geocaching-Schnitzeljagd ist denkbar einfach und relativ schnell erklärt. Jemand, ein Mitglied der Geocaching-Community oder der Familienvater höchstpersönlich, versteckt einen Behälter mit irgendwelchen Gegenständen an irgendeinem Ort in der Natur (Wald, Höhle, Ruine). Das Versteck bzw. dieser sogenannte "Geocache" besitzt nun relativ eindeutige geografische Koordinaten, die man auf einem GPS-Empfänger ablesen kann. Der Ort, an dem sich der Geocache befindet, wird nun anhand der GPS-Koordinaten verraten und muss daraufhin von den Mitspielern mit ihrem GPS-Empfänger gefunden werden.
Und weil Geocaching mittlerweile eine populäre Freizeitaktivität geworden ist, gibt es im Internet zahlreiche Seiten, wo allgemein zugängliche Geocaches veröffentlicht werden. Darüber hinaus bieten auch viele Urlaubsorte bereits Geocaching-Ausflüge an, so daß ein Verstecken von Geocaches zumeist entfällt bzw. anderen Geocachern überlassen wird. Man muß lediglich vor einem geplanten Familienausflug bzw. vor einer anstehenden Urlaubsreise im World Wide Web recherchieren, ob am Urlaubsort Geocache-Koordinaten verfügbar sind. Ist dies der Fall, braucht man nur noch ein GPS-fähiges Smartphone oder einen handlichen GPS-Empfänger (z.B. Garmin eTrex) und schon kann man im Familienurlaub mit seinen Kindern auf GPS-Schatzsuche gehen.
Soweit zur Grundidee des Geocachings. Allerdings hat sich diese Freizeitbeschäftigung in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. In ganz Deutschland gibt es heutzutage mehr als 150000 Schatzverstecke und auch gewisse Regeln wie man die Caches pflegt bzw. mit ihnen umzugehen hat. So gibt es verschiedene Cache-Arten mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden des Auffindes. Manche Geocaches können beispielsweise nur von erfahrenen Bergsteigern gefunden werden oder Zusatzrätsel müssen gelöst werden, um das genaue Versteck zu erraten. Wer den Schatz, also den Geocache, findet, der darf diesen auch nicht behalten, sondern muss den Behälter an der selben Stelle wieder verstecken. Gleichwohl darf der Cache-Finder sich eine Kleinigkeit aus dem Behältnis herausnehmen, wenn er dafür wieder einen anderen Gegenstand in den Geocache hineinlegt. Darüber hinaus darf er sich in dem Logbuch (einem Notizheft) des Caches verewigen. Außerdem sollte man stets versuchen die Cache-Verstecke beim Aufsuchen möglichst geheim zu halten, damit der Cache nicht von Unbeteiligten zerstört oder mitgenommen wird.
Beim Geocaching ist demnach der Weg das Ziel, der eigentliche Schatz spielt nur eine untergeordnete Rolle. Die Faszination des Geocachings liegt eher darin begründet, daß man spielerisch die Natur erkundet bzw. einen Anreiz schafft seine Kinder zu Wanderungen zu bewegen. Geocaching ist ein Hobby und eine Urlaubsaktivität für die ganze Familie. Mittlerweile haben auch viele einschlägige Ferienorte in ganz Deutschland das Potential von Geocaching-Ausflügen für sich entdeckt. Immer mehr Tourismusverbände versuchen mit Geocaching die Feriengäste zu Wanderungen zu animieren, denn während des Kurzurlaub oder als Abenteuer in den großen Ferien bietet Geocaching völlig neue Möglichkeiten dem Urlauber das Entdecken von Fauna und Flora schmackhaft zu machen.
Da das Naturerlebnis den Hauptreiz des Geocachings darstellt, darf nicht unerwähnt bleiben, daß aus Gründen des Naturschutzes Geocaching nicht überall gern gesehen ist, da die "GPS-Schnitzeljagd" oftmals die Schatzsucher in Wälder oder Naturschutzgebiete führt, wodurch seltene Tiere und Pflanzen zerstört bzw. gestört werden können. Wer also in seiner Freizeit oder im Urlaub Geocaching betreiben will, der sollte nicht nur an ein möglichst spannendes Outdoor-Erlebnis, sondern auch an den Naturschutz denken.
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